Stress – bester Freund, schlimmster Feind

Knockout… genauso endete meine letzte Woche. Ohne zu wissen, dass dies eine Vorwarnung war. Montag habe ich mich zusammengerissen, da auf Arbeit die Stimmung ein ziemlich großes Tief hatte. Eigene Belange habe ich zurückgestellt um etwas Rücksicht auf schlimmere Dinge zu nehmen.
Ein weniger erfreulicheres Gespräch am Montag kurbelte den inneren Stresspol wieder an, der scheinbar die Warnung vom Freitag ignoriert hat. Am Dienstag hieß es dann, ihr System wurde runtergefahren. Bitte laden Sie Ihre Akkus auf. Ich fand keine Kraft wach zu bleiben. Als hätte ich Nächte lang durchgemacht. So fühlte sich auch die letzte Woche an: Schafunterbrechungen und morgens das Gefühl haben, keine Sekunde geruht zu haben.
So ist das, wenn einem der Kopf permanent rast. Eine Hochzeit steht an, Finanzplanung der nächsten Monate, eine anstehende Hochzeit (Nein, nicht meine), Fortbildung und deren Finanzierung und so weiter. Und Dienstag war es dann vorbei. Wie ein PC, dessen Platte durchbrennt, weil sie zu heiß wurde.
Ich kriege ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Kollegen mit der Arbeit alleine lasse, da ich vieles Ändern wollte dieses Jahr. Und dann sowas. Dies macht es auch nicht besser. Also zwinge ich mich zur Ruhe, was mich irgendwie noch unruhiger werden lässt. Daher habe ich mich einmal dem Thema Stress, in Verbindung mit meiner Person, gewidmet.
Eigentlich ist es mir schon lange bewusst, dass es für mich zwei Arten von Stress gibt. Der Stress, der mich fordert und motiviert und jener, der mich einfach nur fertig macht, wenn er zu viel wird. Für jeden Menschen ist Stress (positiver oder negativer) etwas anderes. Ich gehe mal ein wenig ins Detail.
Positiver Stress ist für mich, etwas neues zu erschaffen. An Projekten zu arbeiten, oder solche aufzubauen. Ein neues Buch zu schreiben, oder zu Bloggen. Lernen macht mir auch unheimlich spaß, sofern mich das Thema auch interessiert. Ich mag positiven Stress. Er hält mich auf Trab und lässt mich nicht in eine Art Lethargie verfallen. Und ihm setze ich mich unheimlich gerne aus.
Negativer hingegen, belastet mich sehr und raubt mir jede Energie. Und es gibt schon Kleinigkeiten die diesen auslösen, natürlich nicht so schlimm, dass es mich ausknockt. Ich hasse es zum Beispiel, einkaufen zu gehen. Mit oder ohne Einkaufszettel spielt hierbei allerdings keine Rolle. Ich kann es nicht ausstehen. Shoppen ist ne Qual die ich nur für zwei Menschen auf mich nehmen würde: meinem Verlobten und meinem besten Freund. Und da auch nur gezwungener Maßen.
Schlimmer sind allerdings Dinge, die ich nicht direkt Planen kann. Warten zum Beispiel ist der Horror. Egal auf was. Besonders dann, wenn die Planungen der Zukunft davon abhängen. Auch negativ ist, wenn ich etwas, aus welchen Gründen auch immer, aktuell nicht erreichen kann oder näher kommen und diese nicht nach hinten verschoben werden können.
In den letzten Jahren habe ich versucht, negativen Stress von mir zu halten. Aber wir alle wissen, dass dies nicht immer möglich ist. Auch ich weiß das. Denn es gab eine Zeit, in der ich versuchte, solchen Stress zu verdrängen. Bis er noch wuchtiger einschlägt. Ich hatte schon schlimmer „Ausfälle“, als den jetzigen. Und dieser ist fast vorbei. Allerdings suche ich immer noch einen Weg, der Kompensierung des Negativem und der Hervorhebung des Positivem.
Im Endeffekt belasten uns regelmäßig Dinge und ich beneide jeden, der dies scheinbar wegsteckt als wäre nix. Nur habe ich dabei oft den Eindruck, dass genau diese Menschen vermutlich abends im bett liegen und zerbrechen. Und am nächsten Morgen ist die Welt wieder in Butter, bis zur nächsten Nacht.
Unsere Welt ist so schnell und hektisch geworden, dass wir verlernt haben, dass zu Filtern was wir erleben. Wir nehmen uns nicht mehr die Zeit, Informationen vernünftig zu verarbeiten. Wir hören etwas, für uns, negatives und reagieren sofort darauf. Wir werten nicht aus, was wir erfahren. Eine schlechte Nachricht bedeutet für uns sofort, dass wir uns schlecht fühlen müssen. Viele schlechte Informationen oder Lösungen, die wir nicht finden, lassen uns zusammenbrechen.
Wir sind empfindlich geworden. Sensibel. Erliegen schnell dem Stress. Wir müssen wieder lernen, die Augen zu schließen und durchzugehen, was wir haben, was wir erreichen wollen und ob uns negative Nachrichten wirklich so behindern, wie wir denken.
Manchmal bringen schlechte Nachrichten eine auf andere Wege, die genauso gut funktionieren. Oder vielleicht mit nur kleinen Einbußen. Wir Leben in einer schnellen Welt und sollten anfangen, selbst auf die Bremse zu treten. Ich werde dies in Zukunft versuchen, auch wenn ich weiß, dass gerade mir dies sehr schwerfallen wird.
Aber wir haben ja alle klein angefangen. Übrigens fange ich jetzt auch mit einem Fernlehrgang an. Vielleicht schreibe ich dazu eine Art Tagebuch. Vielleicht interessiert euch dies ja? Ich freu mich auf diesen positiven Stress, auch wenn dieser mir viel Freizeit rauben wird.

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