Click here for english version
Der Titel klingt durchaus philosophisch und vielleicht sind meine Gedanken das auch. Es sind Gedanken, die mir regelmäßig durch den Kopf gehen und ich werde sie euch mal präsentieren.
Ich nehme hier die Zeit vor Corona als Grundlage, da Corona ja eh alles etwas durcheinandergewirbelt hat. Aber dennoch lasse ich regelmäßig Revue passieren, wonach wir unser Leben ausrichten. In meinem Fall natürlich … meines.
Wobei ich denke, dass dies auf viele Menschen zutrifft, und sie sich da sicher ebenfalls mit identifizieren können. Gerade jene, die Vollzeit arbeiten. Also worauf wird es hinauslaufen? Auf die Frage „Arbeiten um zu leben oder Leben um zu arbeiten?“.
Ja. Ich weiß. Das ist eine Frage, die immer wieder gestellt wird und ja sie ist nervig. Aber dennoch fange ich jetzt mal an.
Seitdem ich berufstätig bin, richtet sich meine reguläre Lebensplanung nur nach der Arbeit. Meine Tagesplanung sieht (Nochmal zur Erinnerung: Hier geht es um die Tagesplanung vor Corona) wie folgt aus:
In der Frühschicht:
2 Stunden vor Arbeitsbeginn stehe ich auf. Und innerhalb der ersten Stunde werde ich wach und mach mich fertig. Nach ca 50 Minuten gehe ich zur Bushaltestelle und warte … und warte. Dann bin ich circa eine Stunde unterwegs (wenn ich noch z. B. den Gang zum Bäcker oder so inkludiere) und sitze pünktlich, spätestens eine Viertelstunde vor Arbeitsbeginn, an meinem Platz und richte alles ein, was ich für den Tagesablauf brauche.
Dann sitze ich achteinhalb Stunden an meinem Arbeitsplatz (natürlich mit Pause) und begebe mich dann wieder Richtung Heimat. Seit dem Aufwachen sind nun circa 11,5 Stunden vergangen. Ich stelle nun bereits den Wecker für den nächsten Morgen.
Es ist nun später Nachmittag und ich verbringe noch zwei Stunden mit Streamen oder mit meinem Mann, bevor ich dann, möglichst gemütlich zu Abend esse und mich dann fürs Bett fertig mache.
Da ich immer gewisse Probleme mit dem Einschlafen habe, gehe ich auch etwas früher ins Bett, um möglichst ausgeruht zu sein, für die Arbeit. Das klappt leider nicht oft, wie ihr wisst. Und dann wiederholt sich das. I. d. R. fünf Tage lang. Alle zwei Wochen.
Seit Corona fällt natürlich der Arbeitsweg weg, was generell ca. zwei Stunden einspart. Der Rest bleibt ehrlich gesagt gleich.
Auch in der Spätschicht und da sind gerade dir Rückreisen immer etwas langwieriger, da ab 21 Uhr Busse und Bahnen verzögert fahren. Aber prinzipiell investieren wir viel unserer Lebenszeit in Arbeit.
Aber außerhalb von Corona gehen 40 Stunden für Arbeit + 10 Stunden für den Arbeitsweg + 2,5 Stunden für die auf Arbeit verbrachte Pause und + 5 Stunden für die Vorbereitung, bevor man zur Arbeit aufbricht. Das heißt, ich richte 57,5 Stunden einer Woche nach meiner Arbeit. Von 168 Stunden, die uns in der Woche zur Verfügung stehen, gehen also gerundet 60 Stunden für Arbeit, Arbeitsweg und ähnliches flöten.
Bei Leuten in Gesundheits und Pflegeberufen ist es noch viel mehr Zeit, die von ihrer Freizeit abgeknapst werden. Und warum tun wir das?
In meinen Augen ist die Frage, die ich eingangs gestellt habe, nicht eindeutig zu beantworten. Einerseits arbeite ich, um zu leben. Miete, Essen und kleinere Annehmlichkeiten. Andererseits habe ich oft das Gefühl, dass ich lebe, um zu arbeiten. Denn ohne Arbeit kann ich nicht richtig leben.
Ich habe, und den Blog kann ich leider nicht mehr verlinken, da ich nicht mehr weiß, wann ich ihn geschrieben habe, mal geschrieben, dass ich das Gefühl habe, nicht genug Zeit für das zu haben, was ich gerne alles machen will (YAY Ich hab mal wieder einen Schachtelsatz geschrieben dogger4Hehe ).
Klar könnte ich meine Arbeitszeit um X Stunden pro Woche senken. Aber ihr wisst, dass die Konsequenz wäre, dass man auch weniger verdient und dann das Geld nicht zum Leben reicht. Es ist ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Aber … Theoretisch gibt es einen weg.
Das bedingungslose Grundeinkommen #UnbezahlteWerbung
Es ist ein Anliegen, welches ich bereits seit sehr, sehr langer Zeit verfolge. Es geht prinzipiell darum, dass Menschen, die in einem Sozialstaat leben, von dem Tag ihrer Geburt, bis zum Tag ihres Todes, monatlich Unterstützung vom Staat erhalten.
Die Expidition Grundeinkommen arbeitet seit langer Zeit daran, dass ein Volksbegehren in vielen Bundesländern auf die Beine gestellt wird. Unter https://expedition-grundeinkommen.de/ könnt ihr auch alle Informationen dazu erhalten, die das Einkommen erklären und auch häufig gestellte Fragen beantworten.
Kurzgesagt: In der Beispielrechnung wird gesagt, dass ein Mensch 1000 Euro pro Monat erhält. Unabhängig von Arbeitsstand, Personenstand und nicht auf die Steuerklasse verrechenbar. Wie es halt heißt: ein bedingungsloses Grundeinkommen. So weit ich weiß, ist das Ziel auch, dass dies nicht an das Arbeitslosengeld angerechnet werden darf. Was ich persönlich sehr gut finde. Keine Bedingungen. Jeder bekommt es. Es würde vielen Menschen helfen, nicht mehr ans Geld denken zu müssen oder sogar sorgen zu müssen.
Zudem würde es mehr Freiheiten im Leben erlauben. Man wäre nicht mehr gezwungen, Dinge nicht zu tun, weil das Kleingeld fehlt. Oder könnte auch ohne Ratenverträge Dinge ersetzen, die kaputt gegangen sind. Es würde einem Großteil der Menschen das Leben ungemein erleichtern.
Was würde ich tun, wenn ich dieses Einkommen hätte? Ich glaube, ich würde für eine Weile meine Arbeitszeit stark reduzieren. Mir die Zeit nehmen, Dinge zu tun. Ich würde also Summasummarum auf das gleiche rauskommen wie jetzt, bei weniger Zeit.
Allerdings würde ich irgendwann wieder in Vollzeit gehen, wenn es beginnt für etwas Großes sparen zu wollen. Ganz aufhören zu arbeiten? Höchstens pausieren. Aber nicht generell. Das ist mir zu viel Zeit und letztendlich zu wenig Geld.
Daher bin ich schon sehr lange Zeit beim Pilotprojekt angemeldet. Ich nehme an den regelmäßigen Verlosungen teil, um vielleicht das Testjahr für das Projekt zu erhalten. Und jeder kann mitmachen. Man muss nichts bezahlen.
Es müssen lediglich ein paar Daten preisgegeben werden, da man sonst nicht teilnehmen kann. Irgendwie muss ja das Geld an denjenigen gelangen, der an dem Projekt teilnehmen darf.
Daher habe ich beschlossen, die Möglichkeit als Projektteilnehmer teilnehmen zu können, mit euch zu teilen. Klickt auf den unten stehenden Link, um euch anzumelden. Und wenn ihr alles richtig gemacht habt und ich z. B. mal gezogen werde, wird einer ausgelost, der sich über meinen link angemeldet hat und bekommt ebenfalls dieses Probejahr für das Grundeinkommen.
Genauso ist es umgekehrt: Gewinnt das Jahr jemand, der sich über meinen Link angemeldet hat, bekomme ich die Chance, dass Jahr ebenfalls mit dem Grundeinkönnen leben zu dürfen.
WICHTIG: Für den Klick auf den Link werde ich weder bezahlt, noch erhöht das generell meine Gewinnchancen. Ich krieg nur eine Extrachance, wenn einer von euch gewinnt. Hier nun aber der Link:
www.meinbge.de/fuer-dich/d8fa39f1547232d5e7c2
Unter https://expedition-grundeinkommen.de/ könnt ihr übrigens auch etwaige Petitionen für eure Orte unterschreiben und euch für die Newsletter anmelden. Da ich hinter dieser Idee stehe, möchte ich es grundsätzlich empfehlen, sich es wenigstens anzuschauen.
Das wars für heute. Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Gerry
3 Kommentare zu „Gerry 365 #95: 05.04. – Wonach richten wir unser Leben?, Bedingungsloses Grundeinkommen #UnbezahlteWerbung #RefLink“
Ich arbeite auch nur, weil ich arbeiten muss. Müsste ich nicht arbeiten, würd ich mich sicherlich erst mal ne Weile nur um mich selbst kümmern. Irgendwann würd ich mir dann wieder ne Beschäftigung suchen, aber ob das auch ne richtige Arbeit wird? kA. Einfach nur aus dem Grunde, dass ich festgestellt hab, egal wo ich gearbeitet hab und wie lang, dass ich mich am wohlsten daheim fühle, wenn ich nicht vor die Tür muss und genug Geld für mich hab. dogger4Shrug
Aber auch wenn ich da selber schon angemeldet bin und sowieso nicht erwarte dass es mich mal trifft, glaube ich auch nicht daran, dass es sich durchsetzt. Für mich bleibt der ganze Kram nicht mehr als ein schöner Gedanke. dogger4Sip
In einigen Ländern wurde es tatsächlich schon umgesetzt und hat sogar Früchte getragen. Die Leute gehen trotzdem arbeiten und das Einkaufsverhalten hat sich verbessert und somit natürlich auch die Steuereinnahmen. Die Leute waren generell zufriedener und so weiter. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass das funktionieren könnte.
Grundeinkommen, dass hört sich echt faszinierend an, daher hab ich mich auch bei dieses Projekt angemeldet.
Ich kenne die Last von Ratenzahlung und CO, sparen ist halt kaum möglich um dann noch Geld für etwas wichtigen zu haben.
Wenn sich dass tatsächlich stabilisiert in Deutschland, würde ich auch noch immer noch arbeiten, würde aber weniger Zeit in die Arbeit stecken und mehr Freizeit nutzen um für mich/meinen Körper/mein Haushalt was tun.
Bin seit Mitte Februar in einer neuen Arbeit und merke wie sehr mich es belastet und dadurch immerzu müde nach Hause komme. Daher mache ich auch nur das nötigste im Haushalt, so dass ich keine Müllhalde anfängt zu entstehen XD (Ich hasse es total aufzuräumen, aber auch gleich wenn alles unordentlich ist *fail/derp*)
Falls ich tatsächlich beim Projekt Grundeinkommen mitteilnehme ist schon mein Plan vorbestimmt.
Ich werde weiterhin ‘normal’ arbeiten, aber ich werde dass nötigste zum Leben (Warmmiete + Lebensmittel + NoN-Food) nutzen und den Rest dann wieder ins Projekt reininvestieren.
Somit hab ich mehr Geld zum Leben und ich kann tatsächlich schauen alle Ratenzahlungen zutilgen.