Click here for english version
In den letzten, vielen Jahren, hat sich eine Macke bei mir eingebrannt und es geht um eine Angst, die ich nie loswerde. Selbst bei meinen eigenen Partnern nicht. Sobald sich im Laufe einer Unterhaltung das Verhalten meines Gesprächspartners ändert, kommt früher oder später folgende Aussage von mir: »Sorry wenn ich nerve«.
Ich habe so panische Angst davor, andere zu nerven, dass ich oft gar nichts sage, ein Gespräch einschlafen lasse, oder halt so einen Satz bringe, wie oben genannt.
In meiner Kindheit hat man mir oft das Gefühl gegeben, dass ich ein Klotz am Bein bin und nerve. Man hat es mir oft auch verbal zu verstehen gegeben. In meiner Jugend war es nicht anders, weil ich mich nur schwer anpassen konnte. An die Mode. An Trends. Verhaltensweisen. An das, was aktuell ist. Egal wo ich Anschluss suchen wollte, hieß es nur »Du nervst«.
Auch wenn mein Zino sich minimal anders mir gegenüber verhält, frage ich, ob es ihm gut geht oder ich ihn nerve. Ich denke, in der Zeit unserer Beziehung, hat er die Frage schon unzählige Male gehört.
Aber ich fühle mich sofort schlecht, wenn sich das Verhalten nur marginal ändert. Und ich rede mir ein, dass ich Schuld daran sei. Weil ich was Falsches gesagt habe. Oder getan habe.
Bitte nicht falsch verstehen: Meine Gesprächspartner können nichts dafür. Es ist ja mein Empfinden, welches mir das einredet. Und ich kann nichts dagegen tun. Ich kann nicht einfach sagen, dass ich nicht nerve.
Ich bin ein sehr komplizierter Mensch. Das weiß ich. Und nicht jeder hält es mit mir aus. Und schon gar nicht, mit meiner Art. Dazu komme ich aber später noch. Versprochen.
Meine Art hat dafür gesorgt, dass viele sich von vornherein distanzieren. Viele können mit mir nicht umgehen. Auch weil ich Probleme mit gewissen Emotionen habe. Gerade Positiven.
Dadurch bin ich im Laufe der Zeit noch empfindlicher geworden auf Signale, die Leute von sich geben. Sobald jemand einen genervten Eindruck macht von mir, nehme ich auch Abstand. Auf Arbeit zum Beispiel. Um genau zu sein … Ich habe Angst vor diesen Signalen.
Denn diese Signale, gerade wenn sie sich häufen, sind für mich auch Signale, dass sich Leute von mir abwenden. Und das wiederum verstärkt die Angst, über die wir schon gesprochen haben. Das Alleinsein.
Gerry
5 Kommentare zu „Gerry 365 #209: 28.07. – ANGST Staffel 2: #8 – Genervtheit anderer“
dogger4Hi Liebster Gerry dogger4Luv
das Gefühl zu nerven, wenn ein anderer sich etwas anders verhält oder auch im Chat plötzlich anders schreibt als gewohnt, habe ich auch recht oft. Wobei ich es in meinem Fall keine Angst nennen würde. Eher ein unschönes Gefühl, welches auch bei mir in der Kindheit seinen Anfang gefunden hat.
Mich nervst du jedenfalls nicht, auch wenn du mich mal nerven solltest dogger4Derp dogger4Hehe
dogger4Nom
der Suri dogger4Comfy
Ich wirke selbst oft genervt, aber das liegt nur selten an meinem Gegenüber. Meistens gibt es irgendeinen anderen Grund in meiner Umfeld oder eine Person die mich stört und dann negativen Einfluss auf eine Unterhaltung nimmt. Oft wirke ich auch so, wenn ich einfach nur laut nachdenke, was aber eigentlich nur Selbstgespräche sind, selbst wenn ich dabei jemanden direkt anspreche oder sogar anschaue. dogger4Derp Dabei werf ich oftmals eine Frage in den Raum die ich mir kurz darauf später selbst beantworte, dann aber leicht ungehalten reagiere wenn mein versehentlicher Gesprächspartner mir die Antwort trotzdem nochmal gibt. Das passiert mir umgekehrt genau so, wenn ich einen Stream schaue, der Streamer irgendeine Frage hat, ich dann erst mal Google befrage und die Antwort raushau obwohl das schon wer anders gemacht hat. dogger4Hehe
Aber auch wenn es oft nicht den Anschein macht, weil ich mich relativ gut ausdrücke (finde ich zumindest), bin ich es eigentlich nicht gewohnt, mich mit anderen zu unterhalten. Manchmal kommen dabei also auch Situationen zustande, wo ich einfach nichts zu sagen kann. Das wirkt dann meist wie Desinteresse, weil mir nur eine einzige mögliche Antwort einfällt: dogger4Shrug
Ich hab aber selber auch immer das Gefühl, dass man irgendwas von mir erwartet, wenn man sich an mich wendet. Selbst wenn es dann nur Smalltalk ist. Aber gerade wenn mich mal keiner anschreibt, oder Unterhaltungen einschlafen, kenn ich das Gefühl zu glauben, dass man andere nur nervt. dogger4Sip
Diese Angst kenne ich auch. Ich denke, ich hätte im Laufe der letzten Jahre viel mehr Leute in meinem Bekanntenkreis, wenn ich nicht dauernd denken würde, dass ich andere nerve. Oft wenn jemand länger nicht zurück schreibt, oder eine Nachricht gelesen hat und nicht antwortet denke ich mir, dass ich die Person nerve und dann distanziere ich mich generell von der Person, besonders wenn man sich noch nicht gut kennt. Keine Ahnung woher das kommt, aber irgendwie ist es einfach so und dadurch fällt es mir auch schwer mich mit neuen Menschen zu unterhalten, einfach nur schon wegen der Angst, dass ich sie nerven KÖNNTE dogger4Shrug
Ich weiß gar nicht, ob ich SO sehr drauf achten würde, wie ich das jetzt tu, wären da nicht diese zwei blauen Häkchen, die mal eingeführt wurden um anzuzeigen dass es einer gelesen hat. dogger4OMG
Ich kenn das Gefühl nervig zu sein sehr gut. Die Seite des Genervten auch. Ich krieg meistens sogar ein schlechtes Gewissen, wenn ich den Eindruck vermittel, genervt zu sein, dieser emotionale Zustand aber überhaupt nicht von der Person ausgeht, sondern von den Umständen drumherum. Mieser Tag, schlechtgelaunte Kunden o.ä.
Wobei ich es bevorzuge mich “aufdringlich” zu nennen, wenn ich selbst mal der Nervbolzen bin. dogger4Derp
Aufdringlich muss man manchmal sein, wenn man auf eine Antwort oder eine Reaktion wartet und vom Gegenüber so gar nichts kommt. Ignoriert zu werden, liegt mir nicht. Weniger als ein Nervsack zu sein dogger4NotSure
Bei einer Sache kannst du dir aber immer sicher sein, liebster Mann dogger4Luv
In einer Beziehung gehört es, meiner Meinung nach, auch mal dazu, dass man sich gegenseitig auf den Zeiger geht und auch mal genervt anschaut. Aber egal, was da für Blicke auch immer kommen mögen, ich werde dich immer lieben und ich werde immer da sein, wenn du meine Unterstützung brauchst oder mich nach einem Gefallen fragst. Egal, wie genervt ich manchmal dabei wirke.
Du bist der letzte Mensch, den ich jemals hängen lassen würde.