Gerry 365 #208: 27.07. – ANGST Staffel 2: #7 – Obdachlosigkeit

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Eigentlich leben wir in recht guten Verhältnissen. Wir können unsere Rechnungen zahlen und haben genug Puffer übrig, um uns nicht von Billigfraß ernähren zu müssen, und haben sogar noch Puffer übrig, mit dem wir uns andere Annehmlichkeiten leisten können.
Ich kenne allerdings auch andere Zeiten. Und auch entsprechende Ängste, die mitschwingen. Und die größte Angst dabei, ist die Obdachlosigkeit.

Ich war schonmal an dem Punkt, sowohl in frühester Jugend als auch im jungen Erwachsenenalter, wo dies durchaus zur … Debatte stand. Naja. Ihr wisst schon, was ich meine. Es waren Zeiten, in denen Geld Mangelware war, oder der kleine Verdienst, trotz aller Einsparungen, nicht ausreichte.
Und wenn man einmal die Angst vor der Obdachlosigkeit hatte, wird man die nie wieder los. Ich zumindest nicht. Denn wir wissen alle, wie das Leben manchmal spielen kann.

Was ist, wenn plötzlich einer von uns die Arbeit verliert? Das steht bei uns nicht in Aussicht, glücklicherweise, aber man weiß ja nie, wie gut es der Firma geht. Oder was ist, wenn man in einen Unfall gerät, der einen arbeitsunfähig werden lässt? Nicht jeder kann sich so eine Versicherung leisten.
Egal wie man es dreht: Es geht Einkommen verloren. Und gerade hier in Berlin, werden die Mieten nicht geringer. Im Gegenteil. Wir halten momentan Ausschau nach einer neuen Wohnung. Die Bezirke, die in erster Linie in Frage kämen, haben Preise die, meines Erachtens, nicht vertretbar wären. z. B. eine Vier-Zimmer-Wohnung für 1500 € Kaltmiete. Da kommen noch Nebenkosten dazu, wo man dann auch wieder bei 1700-1800 Euro wären. Wir müssten ein Einkommen von (Überzogen) 5000 Euro netto aufweisen, damit wir uns das leisten könnten.

Aber auch die Randbezirke werden immer teurer. Es ist kaum noch möglich, umzuziehen. Oder man zieht in die Pampa (womit ich kein Problem direkt hätte), aber man möchte ja schon Dinge unternehmen.
Das Ding ist, sollten wir uns, nach dem Umzug und wenn mit einem was passiert, verkleinern müssen, bleibt am Ende nicht genug Zeit oder Geld um überhaupt noch in einer Stadt zu wohnen. Oder man ist auf Ämter angewiesen, die wiederum auch Vorgaben machen.

Und im schlimmsten, katastrophalen, Fall, passiert uns beiden oder dreien was und wir haben gar keine Optionen mehr irgendwo zu wohnen und landet im schlimmsten Fall auf der Straße. Und ich möchte meinen Lebensunterhalt nicht mit betteln oder frieren verbringen.
Es mag jetzt als Angst banal wirken. Vor allem, weil sie aus aktueller Sicht irrational wirkt. Aber sie ist da. Nicht so ausgeprägt wie manch andere… Aber sie ist da. Und immer wenn das Geld alle geht, kommt sie wieder, obwohl das gar nicht notwendig wäre.

Gerry

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2 Kommentare zu „Gerry 365 #208: 27.07. – ANGST Staffel 2: #7 – Obdachlosigkeit“

  1. Das ist tatsächlich eine Angst, die ich noch nie hatte. Mittlerweile sind die Wohnungen hier zwar teurer geworden, aber ich lebe sparsam genug um im Notfall auch von Arbeitslosengeld alles bezahlen zu können. Selbst wenn der Strick reißt, gibt es noch kleinere, billigere Wohnungen in die ich mich verkriechen könnte. Wahrscheinlicher ist es aber, dass ich bei Verwandten lande, bis ich wieder hoch komme. Eltern natürlich solange die noch da sind, oder einen Onkel und eine Tante die noch einen Platz übrig haben. Ganz zum Schluss wär da natürlich mein Bruder, was ein größerer Umzug wäre, aber der würde schon dafür sorgen dass ich hoch komme. dogger4OMG Dafür hat der zu viel von unserer Mutter abbekommen.

    Ich selbst wollte ja schon immer mal nach Berlin. Die erste Frage die mir gestellt wird und auch du mir gestellt hast war natürlich, wie ich das bezahlen soll. Bei den Preisen versteh ich die Frage ein wenig, aber ich lebe bereits jetzt unter meinen Bedürfnissen, also würde mir das dort auch nicht schwer fallen. Auch wenn meine Bedürfnisse dort garantiert doppelt so teuer sind, mindestens. dogger4Shrug Es gäbe dennoch positive Seiten, die mich darüber hinweg sehen ließen. Mindestens … zwei. dogger4Sip

    So oder so, ich glaube kaum dass einer von uns als Obdachloser enden und sein Leben auf der Straße verbringen würde. Jedenfalls nicht lange, wenn überhaupt. dogger4Think

  2. leider wird das Wohnen fast überall immer teurer…. man kann im Falle der Obdachlosigkeit eigentlich nur hoffen, das man entweder Freunde hat die einen aufnehmen können oder durch andere Stellen schnell und hoffentlich unproblematisch Hilfe bekommt. Wobei es ja auch Leute gibt (vor kurzem erst in einer FB-Gruppe gelesen) die könnten in eine Wohnung, aber dann so “blabla ne da will ich nicht hin” hat nicht einer ne bezahlbare Wohnung für mich *hier wunsch Ort einfügen und nahe des Zentrum*… dogger4Facepalm

    aber zu deiner Angst nochmal zurück: den Verlust der Wohnung/Hauses will man nicht, denn es ist ja nicht nur das Obdach was man verliert, sondern oft auch noch persönliche Dinge, Freundschaften und Erlebnisse, die damit einhergehen

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