Nach den zwei schweren Themen, die nun abgehandelt wurden (1, 2), kommen wir zu etwas Seichterem. Nun lebe ich seit über 2 Monaten in Hessen und möchte mal, da es sicher ein oder zwei Menschen interessiert, ein kleines Update geben, was so mein Leben, Ideen und Pläne angeht.
Fangen wir mit dem nervigsten einfach an.
Meine Gefühlswelt
Mein Kopf ist so, wie er immer ist, wenn Verlust zu verarbeiten ist. Er schafft es nicht so einfach. Vor allem dann nicht, wenn es sich unfertig anfühlt. Der Kopf denkt immer darüber nach, was hätte anders laufen können. Wie scheiße Dinge liefen und was auch immer.
Die Krankheiten im Kopf sind dazu auch noch sehr belastend. Sie erschweren den Verarbeitungsprozess auch noch extrem und sorgend dafür, dass man mehr traurig als neutral durchs Leben geht.
Ich versuche dennoch mein Bestes nicht aufzugeben. Im Gegenteil. Ich beiße die meisten Morgen die Zähne zusammen und stehe auf. Ich kämpfe mich oft durch den Tag und manchmal überkommt es mich. Ich werde tieftraurig bei dem, was ich im Leben alles schon verloren habe, aber nie verlieren wollte.
Dinge vor denen ich Angst habe, sie auch noch verlieren zu können, weil ich halt nun mal so bin, wie ich halt bin. Sozial schwierig. Unordentlich. Und manchmal auch sehr … unumgänglich.
Meine Gedanken sind in den letzten Monaten stellenweise auch sehr düster geworden. Weit über das übliche „Dich will doch eh keiner, haste ja gesehen“, „Du gehörst nicht in diese Welt“ und so weiter hinaus.
Und das macht auch das ….
Dating
… sehr schwer. Natürlich habe ich wieder angefangen, nach Dates zu schauen. Und irgendwie will nichts gut laufen. Die meisten sind, wie in Berlin auch, sehr ungeduldig und wollen am liebsten Spontandates. Das kann ich aber nicht. Ich brauche (viel) Anlaufzeit. Daher fällt ein Großteil von Kerlen auch raus.
Dann gibt es da Menschen, die man sehr sympathisch findet und sich auch mehr vorstellen könnte, aber wenn man sich dann sieht, passt es doch nicht mehr so ganz. ABER Freundschaften sind auch wichtig und daran halte ich natürlich auch fest. Aber ich kann mich auch schlecht verstellen. Am Ende wars ein sehr lieber Kerl, aber die Chemie meinerseits hat nicht ganz gepasst. Zumal daraus so oder so erstmal nix geworden wäre. Aber den Kontakt möchte ich in jedem Fall aufrecht erhalten.
Dann wird man auch oft angeschrieben mit Dickpics, widerlichen Nachrichten und die, die den Text nicht lesen. Das macht es auch nicht unbedingt besser, weil man sich dauernd wiederholen muss, was man nicht mag und so weiter.
Und im Kopf vergleicht man dann auch Dinge. Primär, ob dieser Mensch überhaupt „gut genug“ wäre. Im Vergleich zu anderen. Und Ghosten können die Hessen sehr, sehr gut. Man unterhält sich nett und auf einmal ist das Gespräch vorbei und kommt auch nicht wieder zu Stande. In Berlin haben sie wenigstens geschrieben das man hässlich und fett ist.
Ich bin inzwischen wieder öfter auf Stammtischen unterwegs. Und da rennen auch einige Wuffel rum, die ich durchaus anziehend finde. Aber da kommt dann wieder ein anderes Problem: Ich trau mich nicht, Leute anzusprechen, die ich attraktiv finde. Vor allem auch deswegen, weil ich mich selbst sehr unattraktiv fühle (Dazu aber später mehr).
Und die die auf mich zukommen sind oft einfach so gar nicht mein Typ. Und das meine ich nicht böse. Aber oft passt es von der Optik her einfach nicht. Oder die Art, weil man dann Gespräche mitbekommt, die man nicht mitbekommen wollte.
Ich suche jetzt auch nicht exzessiv nach irgendwas. Ich bin einfach … Ergebnisoffen. Aber bis jetzt ist die Auswahl hier etwas … enttäuschend. Aber vielleicht kommt da noch was. Bedürfnisse sind da.
Und meine extreme Zurückhaltung machts halt sehr sehr sehr sehr schwer. Ich bin ein Mensch, der gerne wieder jemanden hätte. Jemanden nur für mich sozusagen. Haha … ha … Ich hab gewissermaßen ein Zwergbärchen, was mich auch sehr unterstützt. Aber am Ende ist es nicht das gleiche.
Pläne
Da ich aber versuche mich, im „Zusammenreißen“ weiterhin, gut zu schlagen, habe ich Pläne gemacht. Ich habe z. B. vor … knapp drei Wochen mit dem Intervallfasten angefangen, was ziemlich gut läuft und ein bisl Gewicht ist auch runter.
Nur sieht man es nicht. Das ist ein wenig Annoying. Zusätzlich möchte ich mir in den nächsten Wochen noch ein Fahrrad zuzulegen und mich ein wenig mehr draußen bewegen, wenn es nicht gerade höllische 30+ gerade sind. Und Fahrrad fahren ist dann auch mehr Bewegung. Aber sowas wie Joggen und so mag ich nicht.
Und wenn mein Gewicht noch etwas weiter zurückgeht, möchte ich auch wieder mal Schwimmen gehen. Und vielleicht bringt mich das alles auch wieder dazu, dass ich wieder mehr erlebe und auch mehr zum Bloggen finde. Und vor allem auch die Ruhe, um vielleicht mal wieder Kurzgeschichten zu schreiben.
Außerdem möchte ich wieder Streamen früher oder später (vermutlich eher später) und das dann auch wie geplant ohne Gaming und so. Eher labern, krakeln und so weiter und so fort. Da fehlen mir aber noch 3 Sachen Hardware und eine Sache softwarebedingt und diese umzusetzen ist gerade schwierig weil …
Geld ist eine Schwäche
Finanziell ist alles bei mir schwierig. Das habe ich ja schon im Bye Bye Berlin beitrag gesagt. Es ist schwer, irgendwo noch abstriche zu machen. Und dennoch scheint es irgendwie nicht ganz zu reichen.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich versuchen will aufzuhören mit dem Rauchen. Das strebe ich zu meinem Urlaub im Oktober an. Da kann ich dann niemanden mit meiner „Ich brauch Nikotin“-Laune den Tag verderben.
Klar könnte ich Nikotinersatzprodukte kaufen. Die sind aber am Ende genauso teuer, wie wenn ich weiter rauche. Vermutlich wird es keine Probleme kurzfristig lösen und am Ende wird es mir die erste Zeit schlecht gehen, aber ich brauch dann halt das Geld, nech?
Es ist ehrlich gesagt peinlich für mich, Freunde anhauen zu müssen, weil es nicht reicht oder weil was fehlt. Mir fehlen immer noch Sachen für die Wohnung. Vor allem Lampen. Aber was nicht ist, ist nicht. Und ich komme irgendwie auch kaum über den Monat, was die Möglichkeit des Sparens auch irgendwie unmöglich macht. Es nervt.
Das hindert auch manche Pläne umgesetzt zu werden und einen Zweitjob anzunehmen, der dann auf Steuerklasse 6 fällt und die Arbeit, die man leistet, am Ende nicht viel abwirft. Und dann der allgemeine niedrige Energiehaushalt bei mir, der die Arbeit vielleicht nicht möglich macht.
Es ist eine schwierige Situation für jemanden, der so viele Wünsche hat wie ich.
Ängste
Ich kämpfe seit Januar bereits mit einigen, dauerpräsenten, Ängsten. Aber seit dem ich hier lebe und vor allem alleine, wird es nur schlimmer und mehr. Ängste um Geld, Stillstand, Verlust von noch mehr Menschen und so weiter und … so … fort.
Es ist sehr nervig aufzuwachen und manchmal kleine Panikattacken zu bekommen oder dass der Kopf ein Horrorszenario nach dem anderen abspielt.
Es gibt wenig neutrale Tage in den letzten Wochen. Oft rede ich mir ein, dass ein Tag neutral ist. Und dann sagt/schreibt irgendwer nur ein Wort und meine Stimmung kippt komplett um. Ich merke es aber erst, wenn ich schon Heulkrämpfe kriege.
Die Ängste und die anderen Faktoren wie das allein sein, das knappe Geld und die nicht Umsetzbarkeit von Plänen und Ideen sorgen oft dafür, dass ich mit mir selbst und meinem Leben überfordert bin.
Und ich rede mit vielen Menschen darüber. Aber leider hilft das irgendwie nicht. Zumindest nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Aber wie weiter oben schon erwähnt, beiße ich mich weiter durch.
Aufgeben ist keine Option, aber manchmal schreit man innerlich schon sehr nach Hilfe in diversem Lebensbereichen. Aber aussprechen ist oft unangenehm und peinlich. Oder man wacht auf und erschreckt sich und schreit in seine Decke „Hilfe“.
Das sonstige Leben
Ich lebe halt. Ich halte mich beschäftigt, und wenn es nur rumliegen und am Handy daddeln ist, oder mich mit dem Beef in der Community beschäftige. Oder mit dem Wiederaufbau von Menschen, denen es wegen der Community halt nicht so gut geht. Aber darin habe ich ja jahrelange Übung.
Am Ende ist dieser Blog hier ein einziges Mimimi. Aber es ist mein Blog. Da kann ich mimimimi machen, wie ich es für richtig halte. Aber bald kann ich hoffentlich noch etwas in Angriff nehmen. Therapie. Mal schauen.
So. Ich sitze jetzt 2 Tage an diesem Blog und weiß auch nicht mehr, was ich schreiben soll. Zudem hat mein Essensintervall gerade angefangen und ich habe hunger. Ein bisl.
Habt eine schöne Zeit und schreibt mich einfach an, wenn ihr schnacken wollt. Vorausgesetzt ich möchte mit euch als Person schnacken.
P. S.: Solltet ihr euch nicht wertgeschätzt genug fühlen in diesem Blog (sofern ihr erwähnt wurdet indirekt) kontaktiert mich erst, bevor ihr wettert.
2 Kommentare zu „Die ersten Monate – Emotionen, Dating und mehr“
ich finde es immer schön, wenn du zu den Stammis kommst, auch wenn wir uns nie verabschieden
Wir sehen uns ja auch nie, weil ich dann im Hof verloren gehe xD